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Online Coaching – eine praktikable Lösung?

Online Coaching erfreut sich einer ständig wachsenden Beliebtheit. Trotzdem stellt sich die Frage, wie beim Online Coaching der gegenseitige Austausch zwischen dem Coach und seinem Coachee bewerkstelligt werden kann.

Stefan Köhler

von Stefan Köhler

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Stefan Köhler
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Unterscheidung von Coaching Anliegen und Coaching Methode

Unabhängig davon, dass der individuellen Begleitung beim Online Coaching natürliche Grenzen nach oben hin bei der Anzahl gesetzt sind, möchte ich eine Unterteilung nach zwei Gesichtspunkten vorschlagen: das Coaching-Anliegen und die Coaching-Methode.

Das Anliegen ist entweder eher Lebensthemen wie Partnerschaft, Erziehung, Wohlbefinden, Zukunftsplanung etc. oder eher Businessthemen wie Führung, Stress, Bossing/Mobbing, Mitarbeiterkonflikte, Change Management etc. zuzuordnen. Da sich bei dem ersten Themenkomplex häufig heftigere Gefühle zeigen als beim zweiten, ziehe ich aufgrund der oft sehr vertrauten Atmosphäre das „echte“, physisch präsente Coaching dort vor. Ich kann online einfach nicht die gleiche, meiner Meinung nach nötige Nähe aufbauen wie bei einer Präsenz-Begegnung.

Bei der Coaching-Methode gibt es ebenfalls Unterschiede. Sofern es sich um allgemeine, eher im Kopf behandelbare Themen dreht, bietet sich ein Online Coaching an. So wären zum Beispiel Zielplanung, Impulsgabe, Erfolgsmaximierung oder Strategie Entwicklung gut aufgehoben. Sobald es aber um Verhaltensveränderung oder Arbeit an und mit der Persönlichkeit des Coachees geht, ziehe ich den echten Kontakt vor.

Vorteile des Online Coaching

Für Online Coaching spricht, dass man nicht unerheblich Zeit und Geld spart. Oft fallen das „Warming Up“ und auch das „Cooling Down“ kürzer aus. Alles wird i.d.R. aufgezeichnet und heutzutage ist es ja kein Problem mehr, am gleichen Dokument online miteinander zu arbeiten. Ich visualisiere online genauso wie live.

Vorteile des Live Coaching

Für ein Live Coaching sprechen das höhere Arousal, die Möglichkeit, auch kinästhetisch Zustände zu ankern und ganz allgemein die Möglichkeit, mit dem Körper zu arbeiten (etwa durch Sitzplatzwechsel oder Bodenanker im Raum zur Trennung von Zuständen etc.). Außerdem berichten mir meine Coachees oft davon, dass sie die An- und Abfahrtszeiten als sehr fruchtbare Nachdenkzeit schätzen. Für einige typische Coachingtools wie Zweistuhl-Arbeit, Alignment oder ein SCORE-Format, sähe ich online gar keine Einsatzmöglichkeit.

Einsatz in der Praxis

In meiner Praxis ist es oft so, dass die ersten 1-2 Sitzungen physisch präsent und je nach Thema dann weitere Sitzungen per Video Coaching stattfinden. Bei den eher selteneren, längeren Begleitungen findet dann zwischendrin immer wieder mal ein Live Coaching statt.

FAZIT

Online Coaching ist kein vollwertiger Ersatz für die klassische physische Anwesenheit beim Live Coaching. Aber es ist eine sinnige Ergänzung. Darum werde ich vermutlich auch weiterhin bei einem Erstkontakt die physische Vor-Ort-Präsenz vorziehen. Anders verhält es sich, wenn ich den Coachee schon länger kenne, etwa, weil er Teilnehmer einer meiner NLP- oder Führungs-Ausbildungen ist. In solchen Fällen gab es ja schon die „Tuchfühlung“ und man kann schnell zum Thema kommen.

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